Freitag, 28. Oktober 2016

Der sinnloseste Beruf der Republik

Die Farce rundum die Bundespräsidentenwahl könnte schon bald ein Ende nehmen.
Kann ein Staat ohne sein Oberhaupt funktionieren? Nein? Dann haben Sie die derzeitige Situation in Österreich nicht miterlebt. Seit mittlerweile fast vier Monaten, genauer gesagt seit dem 8. Juli 2016 und dem Ende der Amtszeit von Heinz Fischer, steht Österreich ohne Bundespräsidenten und somit ohne Staatsoberhaupt da. Wer jetzt denkt, dass in Österreich ein Ausnahmezustand herrscht, hat definitiv falsch gedacht. Den meisten Österreichern ist wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen, dass es keinen Bundespräsident gibt und das ist nicht  verwunderlich. Doch wie konnte es überhaupt zu einer derartigen Situation kommen? Die Vorgeschichte ist geprägt von einer in den westlichen Demokratien noch nie dagewesenen Blamage bei einer Wahl.

Rückblick auf die Ereignisse
1. Juli 2016: Die Stichwahl zwischen den Kandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen wird aufgrund von Unstimmigkeiten bei der Stimmauszählung aufgehoben.
12. September 2016: Die für den 4. Oktober geplante Wiederholung der Stichwahl wird auf den 4. Dezember verschoben. Der Grund: Der Klebstoff auf den Briefwahlkarten ist defekt.

Internationale Lachnummer
Mit diesen Entscheidungen hat sich Österreich international endgültig ins Abseits gestellt und sich bis auf die Knochen blamiert. Immerhin können wir jetzt von uns behaupten, dass wir den Status einer Bananenrepublik erreicht haben und stehen somit auf einer Stufe mit Haiti und dem Kongo.

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Als wäre diese Geschichte an Peinlichkeit und Lächerlichkeit gar nicht zu überbieten, wählt man bei der Bundespräsidenten Wahl einen Kandidaten für ein Amt, das ohnehin keiner braucht. Als würde man mit den ständigen Verschiebungen und Wiederholungen von Wahlen nicht schon genug Steuergelder verschwenden, ist der Bundespräsident mit einem Bruttolohn von 22 848 € pro Monat der Topverdiener der österreichischen Politiker. Je mehr Zeit bis zum nächsten Wahlgang, desto weniger wird ein Staatsoberhaupt hierzulande vermisst. Die Aufgaben des Präsidenten werden auf vielen verschiedenen Schultern verteilt und so mindestens genauso gut ausgefüllt. Der nächste Wahlversuch findet schon bald statt und vielleicht hat Österreich am 4. Dezember einen neuen Präsidenten gewählt und das Ergebnis der Bundespräsidentenstichwahlswiederholungsverschiebung wird anerkannt. Es bleibt zu hoffen, dass der nächste Bundespräsident die Österreicher eines Besseren belehrt und sein Amt sinnvoll ausfüllt.

Daniel L. (3AK)

"Schwabo oder Kanake?"

Was bist du eigentlich? Ich bin Österreicher! Definitiv meine Antwort an die Menschen, die meinen, über einen mehr zu wissen als man selbst. Ich identifiziere mich als Österreicher und nicht als Türke, ob es meinen „Abi´s“ oder Verwandten gefällt, interessiert mich nicht.

„der Goliath aus dem 14ten“
1996 bin ich in Wien auf die Welt gekommen und meine Ära als „am besten integrierter Türke“ begann. Aufgewachsen bin ich in einem der noch "normalen" Bezirke in Penzing, auch bekannt als der „Goliath“ aus dem vierzehnten Bezirk mit einer Größe von 2,05m. Meine Eltern zogen mich sehr weltoffen auf. Obwohl mein Vater kaum Deutsch konnte, fixierte er sich darauf, mit mir gemeinsam Deutsch zu lernen und gemeinsam mit ihm machte das sogar Spaß.
Meine Mutter ist in Wien geboren und genauso wie ich zweisprachig aufgewachsen. Ich habe sowohl als Kind als auch als Jugendlicher immer katholische Privatschulen besucht, weil meine Eltern sehr viel Wert darauf gelegt haben, dass ich während meiner Schullaufbahn kaum mit anderen Migranten in Kontakt komme. Das hat den Grund, dass angeblich viele Migranten vom richtigen Weg abkämen oder sich schlecht benähmen. Leider muss ich meinen Eltern Recht geben. Wenn ich zum Kicken in den Käfig gehe, treffe ich auf genau solche Migranten, vor denen mich meine Eltern fernhalten wollten: Schulabbrecher, kriminell, wettsüchtig. Da ich selten im Park bin, konnten sie mich nicht beeinflussen, wäre ich aber mit ihnen in die Schule gegangen, wer weiß, wo ich dann heute wäre.

„Türken können meist eh Fußball spielen“
Trotz der ganzen Befürchtungen meiner Eltern, dass das „Sündenfreie Schaf“ sich falsche Freunde aneignen würde, hatte ich genauso aber „normale“ Migranten als Freunde. Sei es aus dem Verein bei dem ich spielte als auch aus der Schule. Ich habe 14 Jahre lang im Verein Fußball gespielt und habe auch so einige Titel erlangen können. Ich war vierfacher Meister in der Wiener-Liga und bin zweimal der beste Torschütze gewesen. Star hin oder her, eine Verletzung hat mich dann aus der Bahn geworfen.

 „Ein Türke in der Politik“
Laut meiner Freunde bin ich der „am besten integrierter Türke“, das liegt wahrscheinlich einerseits daran, dass ich nur mit Österreichern und somit auch mehr als üblich für einen „Türken“ mit der österreichischen Kultur aufgewachsen bin, andererseits aber auch daran, dass ich nur katholische Privatschulen besucht habe. Die Junge ÖVP hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich bin seit ich 16 Jahre alt war in der Politik aktiv und das in einer konservativen Partei. Ganz unüblich ist das eigentlich als „Türke“. Mein bisher größter Erfolg war letztes Jahr. Die Möglichkeit zu haben, stellvertretender Landesschulsprecher zu werden, ist schon was Abgefahrenes. Vor allem dann, wenn Politiker meist überrascht darüber sind, wie gut ich Deutsch spreche. Man ist im ständigen Kontakt mit Menschen aus den höchsten Rängen der Regierung. Das Ganze heißt natürlich nicht, dass ich meine Wurzeln vergessen habe oder vergessen werde. Ich beherrsche sowohl die türkische als auch die deutsche Sprache in Wort und Schrift, aber fühle mich eben zum Land Österreich mehr hingezogen.

„Du bist ein Türke“
Meine türkischen Freunde hören das nicht gerne, weil sie immer meinen, dass ich meiner Heimat, der Türkei, mehr Respekt erweisen sollte, aber meine Heimat ist die Republik, das Land Österreich. Ich bin hier geboren, hier aufgewachsen, kenne jede Ecke, was ich von der Türkei aber nicht behaupten kann.
Was habe ich denn der Türkei zu verdanken? Nur, dass meine Vorfahren dort lebten oder noch leben und somit ich auch lebe. Dafür bin ich dem Land auch dankbar, aber das war es auch. Ob „Land der Berge“ oder „Korkmaz, sönmez bu Safak“ (Anm.d.Red.:erste Zeile der türkischen Nationalhymne) ich identifiziere mich als Österreicher. 

Ömer Ö. (4AK)

Der undankbarste Beruf Österreichs


Von der Gesellschaft nicht respektiert, riskieren Polizisten ihr Leben und arbeiten rund um die Uhr um für Sicherheit in unserem Land zu sorgen. Ein kurzer Einblick in die Welt der Polizeiarbeit.

„Von einer Frau lass ich mir nichts sagen!“ Diese Worte muss sich eine Polizistin aus meinem Verwandtenkreis oft anhören. Leider gehören derartige Unterstellungen zum Alltag von Wiens Streifenpolizisten. Warum haben Menschen keinen Respekt, überhaupt vor der Exekutive, und wer sind diese besagten Personen eigentlich? Meist handelt es sich um Bevölkerungsgruppen aus unteren sozialen Schichten. Viele sind noch minderjährig, arbeitslos und nicht selten sind schlecht integrierte Migranten unter ihnen. Sie besitzen ein altmodisches Weltbild und akzeptieren Aufforderungen von Frauen unter keinen Umständen.

Berufsbild – Früher und Heute
Doch das war nicht immer so. Früher hatte man großen Respekt vor der Exekutive und einem Ordnungshüter wurde auf keinen Fall widersprochen. Dass sich das Bild des „Freund und Helfers“ so stark gewandelt hat, ist mir unerklärlich. Für einen Großteil der Bevölkerung sind Polizisten nichts weiter als überbezahlte Beamte, die auf der Schnellstraße stehen und Strafen verteilen. Die „Kiwara“ sind genau dort, wo man sie nicht braucht und kümmern sich nicht um die wichtigen Probleme und Gefahren.

Eine große Herausforderung
Obwohl viele diese Meinung vertreten, ist ihnen nicht klar, dass die Arbeit auf Streife ein echter Knochenjob ist. Da es viel zu wenige Polizisten in Wien gibt, sind 72 Wochenstunden in drei 24 Stunden Schichten keine Seltenheit. So kommen am Ende eines harten Monats schon mal 130 Überstunden zusammen. Der Job fordert viel Geduld und Belastbarkeit. Meist hat man mit uneinsichtigen Personen zu tun, die einem das Leben um jeden Preis so schwer wie möglich machen wollen. Wie Fahrer, die ihr Strafmandat lieber per Post zugeschickt bekommen und mehr zahlen, damit sie das Geld ja nicht persönlich sofort hergeben müssen, oder nicht zu einem vereinbarten Termin am Kommissariat erscheinen. Das besonders Bedauernswerte ist, dass sie nicht dazulernen.

Das kaputte System
Ein Fall, von dem mir meine Verwandte berichtet hat, ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Am Vormittag kurz nach Dienstbeginn hielten meine Verwandte und ihr Kollege einen auffälligen Lenker auf. Nachdem er positiv auf Drogen getestet wurde, nahmen sie ihn mit auf die Polizeiinspektion, mussten ihn aber nach kurzer Zeit wieder gehen lassen, da man Verdächtige in solchen Fällen nur auf „freiem Fuß“ anzeigen kann. Später in dieser Schicht kam ein Anruf, dass ein Mann mittleren Alters mit einem Auto gegen einen Laternenmast gefahren ist. Am Unfallort angekommen stand der Mann, den sie vorhin aufgehalten hatten, neben seinem Auto. So begann dieselbe Tour von vorne. Am späteren Abend erhielt meine Verwandte einen Anruf eines Kollegen, der soeben „ihren“ Drogenlenker von vorhin erneut festgenommen hat.
Meiner Meinung nach gebührt Polizisten enormen Respekt, da sie trotz täglicher Beleidigungen und andauender Überarbeitung ihren Beruf nicht aufgeben und täglich für Sicherheit sorgen. Dabei riskieren sie immer wieder ihre Gesundheit und teilweise sogar ihr Leben. Also denkt lieber noch einmal nach, wie ihr über unsere Exekutive sprecht! 

Timo S. (3AK)

„Du bist die älteste, du musst!“


Diesen Satz muss ich mir täglich anhören. Wir sind fünf Geschwister zuhause, vier Mädchen und ein Junge. Es ist natürlich sehr schön, dass man viele Geschwister hat. Man hat viel Spaß zuhause, dir wird nie langweilig. Innerhalb der Familie werde ich immer als Vorbild gezeigt. Ich finde es schon cool, dass sie stolz auf mich sind. Meine 13-jährige Schwester meint, dass sie davon oft genervt ist.

Vorbild sein
Ich muss immer aufpassen, was ich sage und tue, meine Geschwister werden sich meine Art und Weise angewöhnen. Es freut mich aber immer wieder, wenn sie denselben Musikgeschmack haben wie ich oder wenn wir Kleidung untereinander austauschen können. Mich stört manchmal die Einstellung von meinen Eltern, auch wenn ich weiß, dass es nicht schlecht von ihnen gemeint ist. Meine kleinen Geschwister machen Lärm und ich beschwere mich, schon kommt meine Mutter gleich mit dem Satz „Auch noch du machst Stress, Dilara komm, du bist die große Schwester, mach nicht so“.

Vorteil für die Geschwister
Als ich noch klein war und lesen und schreiben lernen musste, konnte mir nur meine Mutter helfen, da mein Vater nicht gut Deutsch kann. Meine Geschwister haben aber einen sehr großen Vorteil, überhaupt meine zwei jüngsten Geschwister. Immer gibt es jemanden von uns, der Zeit hat für ihre Hausaufgaben.
Ich teile mir ein Zimmer mit zwei meiner Geschwister und es kommt auch manchmal zu Konflikten. Ich möchte schon schlafen aber sie möchten noch wach bleiben, drehen das Licht nicht ab oder möchten noch lernen, da streiten wir aber nur kurz und dann ist alles wieder gut.

Einzelkind
Ich habe Freunde die weder einen Bruder noch eine Schwester haben. Ich habe von meiner Freundin erzählt bekommen, wie es so ist, ein Einzelkind zu sein. Sie bekommen wirklich alles, was sie wollen und die gesamte Aufmerksamkeit der Eltern.
Ich bin trotzdem froh, dass ich kein Einzelkind bin, ich könnte nie alleine auskommen.

Dilara Ö. (2BK)

Mein Papa, der Soldat

Als ich klein war, war es mein Traum, denselben Job auszuüben wie mein Vater, nämlich dass ich später beim Bundesheer arbeite. Für ein Mädchen nicht der übliche Job, den man sich vorstellt. Viele sind ja der Meinung, nur Männer dürfen Soldaten sein und Frauen bleiben zuhause oder machen Bürojobs. In solche Stereotypen wollte ich mich nie einstufen lassen, mir war es schon immer wichtig, sich von anderen abzuheben und zu beweisen, was ich kann, das hat auch viel damit zu tun, dass ich immer schon viel mit Jungs zu tun hatte. In der Mittelschule waren wir nur drei Mädchen in einer Klasse von 25 Schülern.

Bundesheer für Frauen
Mittlerweile bin ich etwas skeptisch, was meinen früheren Traumberuf beim Heer angeht.  Oft befindet sich mein Vater in einem anderen Land und das für ein Jahr, macht paar Monate Pause und dann geht es weiter in das nächste Land. Was nicht immer leicht ist für die Familie. Nach einer Weile hatte ich schon Angst zu vergessen, wie er aussieht oder wie seine Stimme klingt. Heute ist es durch soziale Netzwerke wie Skype, Whatsapp und Co etwas leichter, in Kontakt zu bleiben. Nur ist es leider nicht dasselbe. Ich möchte meinen Papa lieber in den Arm nehmen als nur zu skypen. Ich war oft so sauer auf seinen Beruf, sodass ich mir heute nicht mehr vorstellen kann, beim Bundesheer zu arbeiten.

Vorurteile täuschen
Wenn ich neue Freunde kennenlerne, sind sie zuerst etwas eingeschüchtert, wenn sie erfahren, dass mein Papa Soldat ist. Aber diese Angst ist unbegründet. Mein Papa hat einen strengen Ton in der Stimme, was in seinem Job sehr wichtig ist, da er autoritär rüberkommen soll, doch wenn man ihn besser kennenlernt, bemerkt man, dass er im Grunde ganz nett ist und man keinen Grund hat Angst haben zu müssen. Nur Menschen davon zu überzeugen, zum Beispiel meinen Freund, ist sehr schwer, es brauchte Überwindung und sehr gute Überredungskünste. Im Endeffekt kommt immer raus, dass er doch nicht so schlimm ist, wie man es sich vorgestellt hat.

Nachrichten aus dem Ausland
Oft sitze ich nachts wach und schaue mir die Nachrichten über das Land an, in dem mein Papa gerade ist, um zu wissen, ob bei ihm alles in Ordnung ist, weil manchmal höre ich Wochen nichts und mache mir Sorgen, ob er noch am Leben ist oder ob ihm etwas zugestoßen ist. Wenn mein Papa sich nach Wochen dann wieder bei uns meldet und sagt, dass alles okay ist, fällt mir jedes Mal ein Stein vom Herzen. Manchmal wünschte ich mir einfach nur, dass mein Vater einen Beruf hätte wie die Väter meiner Freundinnen, als Elektriker oder Gärtner. So wäre alles leichter. 

Stefanie J. (2AUL)

Meine Woche an einer türkischen Schule


Als ich 12 war wollte meine Familie alle Zelte in Österreich abbrechen und zurück in die Türkei ziehen. Was folgte, war die schlimmste Woche meines Lebens.

Vor drei Jahren zogen ich und meine Familie „für immer“ in die Türkei. Damals besuchte ich die 3. Klasse der KMS Florian Hedorfer Schule. Meine Mutter wollte endlich zurück in ihre Heimatstadt. Als ich erfahren habe, dass ich für immer in einem fremden Land, in dem ich ein paar Mal auf Urlaub war, für immer leben werde, war ich sehr aufgeregt und voller Neugier, wie sich mein Leben weiter entwickeln würde. Nach der Zeugnisübergabe im Juli meldete ich mich von der Schule ab. Der Abschied fiel mir sehr schwer. Ich wurde in Wien geboren und ich bin hier aufgewachsen, Österreich ist mein Heimatland. Nun war die Zeit gekommen. Wir stiegen ins Flugzeug ein und flogen in die Türkei nach Manisa, die Heimatstadt meiner Mutter.

Hilfe, ich habe Angst!

Alles war fremd für mich. Ist ja klar, ich zog in ein Land, in dem ich nicht einmal die Sprache richtig beherrsche und wo die Kultur ganz anders ist als in Österreich. Es waren noch Ferien, also noch zwei Monate, bis die Schule anfängt. Ich wollte die Kultur näher kennenlernen und habe angefangen ganz viele Bücher zu lesen. Ich habe viel über das Schulsystem recherchiert, es sind eigentlich dieselben Schulvorschriften wie in meiner alten Schule. Ich habe mir keinen großen Kopf über die Schule gemacht und genoss die Ferien. Ich hatte mich nur auf einen Punkt fokussiert und das war meine Schwester. Denn meine Schwester heiratete. Ich und meine Schwester waren unzertrennlich. Deswegen war es schwer und ungewöhnlich für mich, mich von ihr zu trennen. Sie heiratete einen Türken, den sie in der Türkei kennengelernt hatte.

Ein Versuch ist es wert!

Wir hatten eine Wohnung gekauft und sie eingerichtet. Ich hatte mein eigenes Zimmer und alles, was ein Jugendlicher sonst noch braucht. Trotz allem fiel es mir schwer, dort zu bleiben, jedoch wollte ich es versuchen, für meine Mutter. Es war noch eine Woche bis Schulbeginn und wir mussten Schulsachen einkaufen. Mit meiner Mutter und Schwester gingen wir einkaufen und besorgten uns alles was nötig war: Schuluniform, Bücher, Hefte, Stifte usw.… Ich lernte durchgehend bis zum Schulbeginn und versuchte immer an das Positive zu denken.

Ich muss mich meinen Ängsten stellen!

Der große Tag stand an. Ich stand schon um fünf Uhr in der Früh auf, duschte mich, frühstückte ein wenig, zog meine Uniform an, packte meine Sachen und machte mich auf dem Weg zur Schule. Vor der Schule versammelten sich ca. 500 Schüler. Sie hatten sich versammelt, um die Türkische Hymne zu singen, denn in der Türkei wird jeden Montag und Freitag vor Schulbeginn am Morgen die Nationalhymne gesungen, was mir fremd war. Ich war schockiert, weil mich keiner darüber informiert hatte und ich den Text der Hymne nicht kannte.
Der Direktor der Schuler fing also an die Nationalhymne laut vorzusingen und plötzlich fingen 500 Schüler an mitzusingen, außer mir. Ich schämte mich und verkroch mich leise nach hinten. Als sie fertig gesungen hatten, rief der Direktor vor der ganzen Schule meinen Namen auf und forderte mich au, zu ihm zu gehen.

Was jetzt? Wieso ruft er mich?

Tausende Fragen stürmten durch meinem Kopf. Schockiert und ängstlich ging ich in langsamen Schritten zu ihm. Vor all den Schülern fragte er mich, warum ich nicht mitgesungen hätte. Ich erklärte ihm leise und mit zitternder Stimme, dass ich ein neuer Schüler bin und das ich vom Ausland komme. Verständnisvoll schickte er mich in meine Klasse. Er meinte, ich soll in die 4A im 2. Stock gehen.

Wo ist die 4A?

Ich ging ins Schulhaus rein und sah mich um. Es war zwar gewöhnungsbedürftig, weil alles so alt war, aber so schlimm war es auch nicht. Ich ging die Treppen hoch, um die Klassen zu finden, gleichzeitig läutete es. Ich beeilte mich und versuchte die Klasse zu finden. In meinem Kopf schwirrte nur: „Wo ist die 4A?“. Endlich hatte ich meine neue Klasse gefunden und klopfte leise an der Tür. Ich machte die Tür langsam auf und ging rein. Vor der Tür stand eine Lehrerin, die mich sofort wieder rausschickte. Gemeinsam mit mir kam sie raus und schrie mich an und fragte, wieso ich bereits am ersten Schultag zu spät sei. Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich die Klasse nicht gleich gefunden hatte, jedoch ohne Erfolg, sie schickte mich zum Direktor.

Ich habe mich verlaufen!
Beim Direktorzimmer angekommen fragte er mich, warum ich zu ihm musste. Ich erklärte ihm die Situation, dass ich mich verlaufen hatte und ich im falschen Stockwerk nach der Klasse gesucht habe. Ich sagte zu ihm, dass er mich darüber informiert habe, dass das Klassenzimmer im 2. Stock sei. Er entschuldigte sich bei mir und ging gemeinsam mit mir in meine Klasse. Er erklärte die Situation der Lehrerin und ich setzte mich hin. Vor der ganzen Klasse musste ich mich vorstellen, da ich neu war. Alle starten mich an. In der Pause kamen ca. sieben Schüler zu mir angelaufen und fragten, wie es mir geht und wie es so in Österreich sei. Schnell fand ich Freunde, jedoch kannte ich mich in keinem Fach aus. Geschichte fiel mir besonders schwer, weil ich nichts über die türkische Geschichte weiß. Weinend kam ich nach Hause. Und jeden Tag wurde es schlimmer. Einmal klopfte mir ein Lehrer auf die Hand, weil ich nie aufzeigte. Ein anderes Mal schrie mich ein Lehrer an und warf mir vor, dass ich nichts wusste. Die Woche war der reinste Horror, ich kam immer weinend heim. Meine Mutter war sehr traurig und gab sich selber die Schuld an allem.

Wir fliegen zurück nach Österreich!

Sofort rief meine Mutter meine Tante an und bat sie, uns sofort Tickets nach Wien zu organisieren. Als ich das hörte schrie ich auf vor Freude. Endlich könnte ich in meine alte Schule zurück. Sofort meldeten wir mich von der Schule ab. Am nächsten Tag am Abend flogen wir zurück nach Wien. Dieses einwöchige Experiment werde ich nie vergessen.

Kenan Ö. (2BK)

Im Jahre 1976 an einem warmen Sommertag

Es begann alles an einem warmen Sommertag im Jahre 1976, ab diesem Moment war es meiner Mutter noch nicht bewusst, was sie alles erwarten sollte.
Es wurde nur gesagt, dass sie Verwandte in Wien besuchen gehen und ein paar Tage dort bleiben werden, doch es war nicht so, wie es gesagt wurde. Doch wie sollte es meine Mutter mit ihren sieben Jahren verstehen.

Die Reise nach Wien
Meine Großeltern, mein Onkel, meine Tante und meine Mutter stiegen ins Flugzeug ein. Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie sich in diesem Moment wie ein Vogel gefühlt hat, der über die Wolken fliegt, da sie zum ersten mal geflogen ist. Angekommen in Wien sind sie in die Wohnung von meinem Opa gegangen, da mein Opa öfters nach Wien kam, hatte er schon eine Wohnung.

Heimatweh
Es vergingen Tage und Wochen, doch keiner flog zurück in die Türkei. Meine Mutter hat mir erzählt, wie sie jedes Mal mit meiner Tante ihre Koffer eingepackt haben und damit zu meinem Opa gingen und sagten „Wir wollen zurück“, woraufhin mein Opa jedes Mal sagte: „Bald fliegen unsere Verwandten in die Türkei zurück, wir schicken euch dann einfach mit ihnen mit.“ Doch das entsprach nicht der Wahrheit. Es vergingen Monate und keiner der Verwandten flog in die Türkei zurück. Die Ausrede sollte nur eine Beruhigung für sie sein, damit sie nicht jedes Mal weinen sollten.
Einmal wurde meine Mama gesagt, dass sie zu einem Fotografen gehen, um ein Familienfoto zu machen. Doch es war kein Familienfoto, sondern ein Passfoto. Ab diesem Moment war es sicher, sie würden ab jetzt immer in Wien wohnen und hier in die Schule gehen. Es war schlimm für meiner Mutter, in einem Land zu leben, wo sie keinen kannte und kein Wort Deutsch sprechen konnte. Jeden Abend brachte meine Oma meiner Mutter und meiner Tante das Zählen bei. Am Beginn des ersten Schultages war alles fremd, sie konnte mit niemandem sprechen, da jeder nur Deutsch sprach. Doch nach ein paar Jahren ging es schon besser mit der deutschen Sprache und der Schule. Es vergingen Jahre und man gewöhnte sich schon langsam an das Land.
Jetzt sind schon 40 Jahre her, seitdem meine Mama ihr Heimatland verlassen musste und die Sehnsucht, eines Tages wieder in der Türkei zu leben, steckt immer noch tief in ihr.

Edanur Ö. (2BK)

4 Schulen, 5 Klassen, 6 Jahre


Von zwei Schulen geflogen, in der dritten nur geduldet, weil es eine Pflichtschule war. Lohnt es sich überhaupt, die Oberstufe zu machen, wenn ich wahrscheinlich sowieso bald fliege? Liegt es wirklich an mir?


Erster Rausschmiss
„Ab nächstem Schuljahr ist er an einer anderen Schule. Und bis zum Zeugnis kommt er in eine andere Klasse. Vielleicht macht er da weniger Ärger.“
Mit diesem Satz begann alles. Ich saß ruhig da und verarbeitete, was ich gerade gehört hatte. Ein Rauswurf? Eine neue Klasse? So schlimm bin ich doch nicht. Ja, ich diskutiere gerne mit Lehrern, empfinde Autorität als ein Trugbild, aber wenn man mich respektvoll, und nicht wie ein Kind behandelt, bringe ich dir auch Respekt entgegen. Ich war damals zwar erst 12 Jahre alt, also ein Kind, aber noch lange nicht dumm. Aber trotzdem, ich wollte nicht in eine neue Klasse. Ich  mochte meine jetzige Klasse. Da hatte ich alle meine Freunde. Und die Schule wechseln? Ich wollte nicht. Ich war schon seit zwei Jahren an dieser Schule und sie war mir schon so vertraut. Doch egal wie sehr ich versuchte zu verhandeln und mich zu bessern, es half nichts. Nächstes Schuljahr musste ich auf eine andere Schule.


Neue Schule – gleiches Problem
„Eine AHS ist ein Privileg, wir müssen dich nicht hier haben. Du weißt dieses Privileg nicht zu schätzen also verdienst du es nicht, weiterhin hier zu sein. Innerhalb der nächsten Woche bist du abgemeldet von unserer Lehranstalt.“ Ein Jahr an der neuen Schule und schon sitze ich bei der Direktorin. Und noch dazu für etwas, was ich nicht getan habe. Da bin ich einmal wirklich unschuldig und sie glaubt mir nicht. Nur weil ich mit den Lehrern diskutiert habe, heißt das nicht, dass ich derjenige war, der die Klasse demoliert hat. Trotz vieler Versuche und der Meldung, dass es keine freien Plätze für mich gibt, konnte ich den Rausschmiss nur drei Wochen rauszögern. Es tat weh, wieder Freunde hinter mir zu lassen und ich wusste, dass egal, wie sehr man sich mag, wenn man die Schule wechselt, verliert man schnell den Kontakt.

Neustart an der NMS?
Irgendwie fühlte ich mich verarscht. Ich wollte am Anfang des Schuljahres in eine Mittelschule wechseln, um nicht die dritte Klasse zu wiederholen, die Direktorin überzeugte mich aber, dass ich an einem Gymnasium besser Chancen hätte und nicht einmal 2 Monate später schickt sie mich in die nächstbeste Mittelschule, nur um mich loszuwerden. Eigentlich wollte ich mich ja ausnahmsweise mal wirklich benehmen. Nein, wirklich! Ich hatte es vor. Aber an einer Schule, an der sich wirklich jeder schlecht benimmt, ist es schwer, der Versuchung zu widerstehen. „Du fliegst nur nicht von der Schule, weil es eine Pflichtschule ist und du nicht einfach so rausgeschmissen werden darfst.“ Jetzt ganz ehrlich, wenn man so etwas von seiner Direktorin zu hören bekommt, ist es schwer, es nicht auszunutzen. Aber trotz all der Probleme schaffte ich es, die Schule mit einem „Ausgezeichnetem Schulerfolg“ abzuschließen.

Hallo katholische Privatschule!
 

Jetzt muss sich etwas ändern. Ich bin in der Oberstufe und da kann ich es mir nicht leisten, Scheiße zu bauen. Es hat bisher auch eigentlich ziemlich gut geklappt. Ok, bis auf das eine Mal, als ich zur Direktorin musste, weil ich angeblich eine gefährliche Drohung  gegen einen Lehrer ausgesprochen hatte. Aber das war nur ein Missverständnis. Und seitdem gab es keine wirklich großen Probleme. Mal sehen ob ich die fünf Jahre Handelsakademie an einer Schule schaffe.

Bin wirklich ich das Problem?
An Schulen soll man lernen, sich selbst entdecken und eine eigene Meinung bilden. Ich hatte von Anfang an eine eigene Meinung. Ich habe jeden Menschen als gleichwertig gesehen. Es ist mir egal ob Lehrer oder Schüler, wenn man mich mit Respekt behandelt, kriegt man die gleiche Einstellung zurück. Und nur weil ich dann respektlosen Lehrern respektlos gegenüber war, habe ich Ärger bekommen.

Alejandro B. (2BK)

Typisch Geschwister


Mit acht Jahren bin ich von Peru nach Wien, mit meiner Familie, gezogen. Ohne Sprachkenntnisse, aber mit eine Familie, die nicht leicht war. Und so fing alles an…
Das Leben in Wien hat schwer angefangen. Da ich kein Deutsch konnte, war es schwer, sich zu integrieren. Mein Vater konnte nicht arbeiten, da er kein Deutsch konnte und keine Staatbürgerschaft hatte. Deswegen musste meine Mutter arbeiten gehen.

Allein unter Jungs
Daraus folgte, dass ich allein mit meinem Vater und meinen zwei Brüdern zu Hause bleiben musste, das hieß, dass ich mit acht Jahren die „Frau im Haus“ war und deswegen Putzen und Geschirrwaschen musste. Zwar mussten es meine Brüder auch, aber sie fanden immer eine Ausrede, es nicht zu machen. Da ich die Jüngste und ein Mädchen bin, haben sie wohl ein Machtgefühl verspürt. Meine Brüder, die damals 11 und 13 waren, haben sich zusammen getan, um mich zu nerven. Nur so haben sie sich „cool“ gefühlt. Mein Vater war nicht viel anders. Er ist zwar sehr liebenswürdig und war es damals auch schon, sein Problem ist aber, dass er extrem faul ist. Er war typisch Mann, er wollte nichts machen, wenn es schon jemanden gab, der es für ihn machen könnte. Zu dieser Zeit war ich acht und unfähig, mich irgendwie zu wehren, sowohl gegen meine Brüder wie auch gegen meinen Vater.

Geschwisterkrieg
Es war eine wirklich schwierige Zeit für mich, da ich kein Deutsch konnte, daher auch keine Freunde hatte und somit „alleine“ gegen meine Brüder war. Sie haben schnell neue Freunde gefunden, da sie schon immer sehr gesprächig waren. Ich dagegen war schon immer die schüchterne kleine Deyna, die rot anlief, wenn jemand sie auch nur anschaute. Mit der Zeit lernte ich auch Deutsch und fand Freunde, die mir sehr geholfen haben. Es gab in der Nähe meiner Wohnung einen kleinen Park, wo wir immer hingingen. Dort waren auch immer meine Brüder. Und so wie viele männliche Wesen, mussten sie sich vor ihren Freunden „cool“ stellen. Sie haben mich immer weggeschickt, wenn ich mit ihnen reden wollte oder einfach nur ein bisschen Zeit mit ihnen verbringen wollte. Ich sage nicht, dass sie mich nicht lieben, sondern, dass sie mich in der Öffentlichkeit nicht beachtet oder gar mit mir geredet haben. Ich jedoch habe langsam angefangen, mich zu wehren, indem ich sie vor ihren Freunden bloß stellte, was sie auch mit mir machten und so entstand ein Krieg zwischen uns. Ein sehr lustiger und mehr oder weniger geschwisterlicher Krieg.

Peinliche Zeiten – Peinliche Eltern
Es gab in ihrer Freundesgruppe einen Jungen, den ich wirklich mochte. Irgendwie haben sie es dann herausgefunden und haben mich auch vor ihm bloß gestellt und haben jedem gesagt, dass ich ihn sehr mochte. Sogar meinen Eltern haben sie es gesagt, das war wirklich sehr peinlich, weil meine Eltern schon immer sehr peinlich waren. Sie haben sich immer wie junge Teenager gefühlt und auch so verhalten. Zu meinen 14ten Geburtstag organisierten sie eine Party für mich. Meine erste und schlimmste Party. Ich hatte neun Freunde eingeladen, die engsten. Es lief alles gut, bis meine Brüder mit ihrer ganzen Freundes-Bande kamen und das Haus überfüllten. Es war nicht mehr meine Party sondern ihre. Es wurde so schlimm, dass meine beste Freundin und ich am Ende sogar geweint haben. Ja, das Leben mit Männern ist nicht leicht.

Deyna H. (2BK)

Erfahrungen eines Zwillings


Zwillinge werden im Fernsehen immer desselben Geschlechtes angezeigt. Sie werden auch so gezeigt, dass sie sich entweder  sehr ähnlich sind oder die totalen Gegensätze z.B. gleiches Aussehen und gleicher Charakter oder einer ist klug und der andere ist der coole. Sicher kennen viele von Harry Potter die Brüder  Ron, Fred und Georg, sie sind sich sehr ähnlich, spielen Streiche oder geben sich als der andere aus.

Früher hab ich mich nicht als ein „richtiger“ Zwilling gefühlt, weil es im Fernsehen nur Zwillinge gab, die demselben Geschlecht angehören und nie welche, die aus einem Mädchen und einem Jungen bestehen, wie es bei mir und meinem Bruder der Fall ist. Durch die Medien habe ich immer gedacht, dass Zwillinge zwei Personen sind, die dasselbe Geschlecht haben und gleich aussehen. Jetzt weiß ich, dass es eineiige und zweieiige Zwillinge gibt. Ich finde auch, dass die Zweieiigen im Schatten von den Eineiigen stehen, da ich keine zweieiigen Zwillinge kenne, die im Fernsehen auftreten oder bekannt sind.

Ich bin Zwilling
Mein Bruder und ich sind zweieiige Zwillinge. Wir sind uns auch nicht besonders ähnlich, aber ich habe eine viel bessere Bindung zu meinen Bruder als zu meiner großen Schwester, das merke ich auch schon an unseren Gesprächen oder dem Verhalten zum anderen. Er nervt zwar oft und dadurch streiten wir oft, aber dann fühle ich mich oft schlecht oder traurig, dann entschuldigen wir uns beide, da er auch Schuldgefühle hat und vertragen uns wieder, lachen und das war es - wir haben denn Streit dann wieder vergessen. Wir hatten noch nie einen wirklich heftigen Streit, bei dem wir über Tage nicht mehr miteinander gesprochen haben. Ich glaube auch, dass wir das nicht könnten, wir brauchen uns auch irgendwie, ich könnte mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen.                                                                                                                                                                                                                                           

Das Doppelpack schlägt zurück
Meine Mutter hat mir oft Geschichten aus unsere Kindheit erzählt, dass ich immer alles mit meinen Bruder geteilt habe. Er hat mit mir mit meinen Puppen gespielt, obwohl er das nicht wirklich wollte und ich hab im Gegenzug mit ihm mit seinen Autos gespielt, aber wir haben das gemacht, weil wir auch viel Spaß zusammen hatten und wenn ich zurück denke, muss ich oft lachen. Ich hab mal mit einem Bauklotz eine Glastür kaputt gemacht und mein Bruder hat mich nicht verpetzt und ich hab auch nichts dazu gesagt, wir haben nur darüber gelacht. Meine Mutter hat auch erzählt, dass wir eine Geheimsprache hatten, die nur wir beide verstanden haben. Meine Mutter meint, dass wir uns halt so besser verständigen konnten, da wir eigentlich noch gar nicht reden konnten. Wir haben auch schon mal eine Herdplatte kaputt gemacht, wie wir das geschafft haben, keine Ahnung. Also als Kinder hatten wir schon immer eine gute Beziehung und ich hoffe das bleibt auch in Zukunft so, dass ich mit ihm über meine Probleme rede und er mit mir über seine.


Biologie von Zwillingen
Ich würde mich freuen, wenn ich später mal Zwillinge bekomme und die Chancen stehen nicht schlecht. Weibliche Zwillinge haben größere Chancen, wieder Zwillinge zu bekommen. Sind aber beide Elternteile Zwillinge, ist die Chance viel höher, als wenn nur einer ein Zwilling ist. Man kann aber auch bei einer künstlichen Befruchtung die Chance erhöhen, Zwillinge zu bekommen, da  bei der künstlichen Befruchtung mehrere Eizellen verwendet werden.

So entstehen Zwillinge
Variante A - eineiige Zwillinge:
Die bereits befruchteten Eizellen im Entwicklungsstadium der Morula (16 Zellen) teilen sich noch einmal. Beide Hälften entwickeln sich getrennt normal zu einem Embryo weiter. Beide Embryos haben daher die gleichen Erbanlagen, müssen dasselbe Geschlecht haben und sehen sich daher sehr ähnlich.
Variante B - zweieiige Zwillinge:
Bei der Befruchtung werden im selben Zyklus mehrere reife Eizellen befruchtet. Aus jeder Einheit entsteht 1 Kind, daher sind unterschiedliche Geschlechter möglich.

Zwillingstelepathie
Oft werden eineiigen Zwillingen telepathische Fähigkeiten nachgesagt. Wahr ist vielmehr, dass sie einander oft viel näher stehen als normale Geschwister. Aus dieser engen Beziehung ergibt sich dann auch die Fähigkeit, beim anderen sehr früh Veränderungen im Aussehen oder Befinden wahrzunehmen. Also wenn man mich fragen würde, ich würde sagen, das ist kompletter Schwachsinn. Klar erkennen wir ob es dem anderen gut oder schlecht geht, aber das kann auch bei Geschwistern sein, die unterschiedlich alt sind. Es kommt halt darauf an, welche Bindung man mit dem anderen teilt, es kann auch bei guten Freunden so eine starke Bindung vorherrschen. Trotzdem bin ich froh darüber einen Zwilling zu haben, und hoffe dass wir noch viele lustige Jahre haben werden.

Clara Z. (1BK)

Mein Leben als Ministrant

Antidoror schneiden, bei der heiligen Kommunion helfen, mitbeten - diese und noch viele mehr sind die Aufgaben eines Ministranten.
Mein Amt als Ministrant hat schon mit 13 Jahren begonnen, nachdem ich getauft wurde, damals war ich in der Serbisch-Orthodoxen Kirche im 3. Bezirk, die dem St. Sava geweiht ist. Vor meiner Taufe sagte ich den Priestern dort, dass ich den Wunsch habe, Theologie zu studieren und Priester zu werden.

Kleidung eines Ministranten
Als Ministrant sollte man während den Gottesdiensten die Ministrantenkleidung anhaben. Dazu gehört der sogennante „Stiharion“ und „Orar“. Der „Stiharion“ ist die ganze Kleidung, die man über seine Sachen anzieht, und der „Orar“ ist eine Art Gürtel, den man sich um den „Stiharion“ in Form des Kreuzes bindet. Zu dem entsprechenden Kleidungsteil gibt es auch dementsprechende Gebete, die man lesen sollte, bevor man diese anzieht.

Reaktion der Leute
Leider müssen wir Ministranten oft Kritik und Vorwürfe über uns ergehen lassen. Der einzige Trost, den wir dazu finden, ist die Bibel. Oft wird uns vorgeworfen, dass wir keine wichtige Arbeit vollbringen oder dass wir uns nicht für das Volk interessieren, obwohl diese Vorwürfe nicht der Wahrheit entsprechen. Häufig sagen das Leute , die nicht wissen, wovon sie sprechen, aus Unwissen und Dummheit. Mehrfach wurde ich von Leuten eigenartig angeschaut, als ich gesagt habe, dass ich den Wunsch habe, Priester zu werden und dass ich Ministrant bin. Diese haben mich aber nicht daran gehindert, damit weiterzumachen.

Meine Sicht zu meinem Amt
Ich sehe meine Aufgabe als Ministrant als eine sehr wichtige und verantwortungsbewusste Aufgabe. Ich finde, ein Ministrant sollte seine Arbeit immer ernst und verantwortungsbewusst betrachten, weil er sich im Klaren sein muss, was für eine wichtige Arbeit er vollbringt und dass diese nicht wie jede andere ist.

Neue Freunde und Bekanntschaften
Natürlich lernt man in der Kirche sehr viele verschiedene Leute kennen, und macht sich dadurch auch neue Freunde. Es ist üblich, dass es in der Kirche immer ein paar Ministranten gibt, die den Jüngeren beim Ministrieren helfen. Selbstverständlich habe ich auch viele Kirchen in Serbien während den Ferien besucht, in denen ich auch ministrieren konnte. Um das Singen zu erlernen, singe ich in einem Chor mit. Selbstverständlich ist es gut, wenn ein Ministrant über Wissen über das Singen verfügt. Ich finde, dass es schön wäre, wenn sich noch mehr Kinder und Leute für das Ministrieren interessieren sollten.

Der Kern unseres Amtes    
Nach einer Zeit kam ich in die Griechisch-Orthodoxen Kirche, wo ich mit meinen Wunsch und meiner Arbeit als Ministrant weitermache. Den Grund, wieso uns die Welt nicht akzeptiert, kann man in der Bibel vorfinden, wo Herr Jesus Christus sagte: ,,Wenn ihr von der Welt wärt, würde die Welt euch lieben.“   

David J. (1AS)

Mein Job als Rettungssanitäter

Es ist 7:00 und wir bekommen den ersten Einsatz gemeldet. Mit Blaulicht und Sirene rasen wir über die roten Ampeln. Wir kommen am Unfallort an. Eine junge Dame liegt mit Schmerzen am Boden. Ein Sanitäter hält ihren Kopf fest, während der andere sie anspricht um festzustellen, ob sie ansprechbar ist. Ich muss die Halskrause anlegen. Dann tastet der Sanitäter 1 die Patientin ab, der Traumacheck wird durchgeführt. Danach legen wir die Patientin in die Schaufeltrage und befestigen sie mit vielen Gurten, damit unsere Patientin nicht runterfliegt. Der Fahrer ruft die Zentrale und es wird dann bestimmt, in welches Krankenhaus man fährt.

Bauchgefühl
Wieso ich freiwillig als Sanitäter arbeite? Es begann alles damit, dass ich zu der Blutspendezentrale gegangen bin und mich dort beworben habe. Zuerst kam der Leiter ( Chef)  runter und informierte mich über die Freiwilligkeit beim Roten Kreuz. Das interessierte mich so strak, dass ich dann zu einem Informationsabend ging und natürlich einen Freund mitnahm. Ich gehe niemals irgendwo hin ohne Begleitung. Er dauerte ca. 1-2 Stunden und man konnte verschiedene Organisationen kennenlernen. Mich interessierte der Rettungsdienst und ich setzte mich zu meinen jetzigen Kollegen und hörte aufmerksam zu. Als die Sitzung vorbei war, ging ich mit einem guten Bauchgefühl nach Hause und erzählte meinen Eltern von der Sitzung. Der nächste Schritt war es, mich anzumelden, viele Dokumente zu bringen und, am Allerwichtigsten, das  Leumundszeugnis von der Polizei vorzubringen. Danach musste ich zu einem Feststellungstest, wo man Blut abnimmt und man zu einen Hebetest aufgefordert wird, also 16 Mal die Treppen rauf und runterzulaufen mit 40kg in der Hand.

60 Stunden
Die nächsten Schritte sind es, sich auf der Bezirksstelle anzumelden und man wird dann zu einem Startmodul angemeldet, wo man dann Erste Hilfe (16. Stunden) und Gerätekunde hat. Nach dem Kurs hat man eine Prüfung am Ende. Während des Kurses ist man verpflichtet, insgesamt 60 Stunden lang Einsätze zu machen. Danach wird man zu einem Feedbackdienst eingeladen, der dazu führt, dass man sehen kann, ob man für den Job bereit ist. Wir als Rettungssanitäter dürfen uns keinen Fehler erlauben und müssen absolut vorbereitet sein.
Wenn man das alles positiv absolviert hat, wird man zu dem wichtigsten Teil des Rettungsdienstes angemeldet, dem Rettungssanitäter-Kurs. Der dauert ein bisschen länger und man hat viele Fächer zu lernen (Anatomie, Rechtliche Grundlagen, Katastrophen, Hygiene). Man muss aber 160 Stunden Einsatz fahren, um sich bei dem Kurs anmelden zu können. Wenn man den Theoretischen Kurs gemacht hat, kommt auch der Praktische ( Trauma, ABCDE, Reanimieren), wo man auch abgefragt wird. Wenn man alles positiv geschafft hat, wird man verpflichtet, jedes zweite Jahr zur Rezertifizierung anzutreten. 

Kein Geld
Ich weiß, ich bin ein Freiwilliger Rettungsanitäter und ihr fragt euch bestimmt, wer soviel Anstrengung freiwillig auf sich nimmt. Ja, man macht es freiwillig ohne Geld. Denn Geld spielt nicht überall im Leben eine Rolle. Mich interessiert es, anderen Menschen zu helfen. Das macht mich stolz.
Der Job ist aber nicht für jeden etwas, wer zum Beispiel kein Blut sehen kann, für den ist der Job nicht geeignet. Ansonsten freuen wir uns immer über Freiwillige!


Andrej Z. (1BS)

Freitag, 21. Oktober 2016

Der Knochenjob

Ich habe einen Samstagsjob bei einer großen Supermarktkette im 11. Wiener Gemeindebezirk. Meine Haupttätigkeit liegt an der Kassa von 08:00-18:00. In dieser Zeit lernt man die witzigsten und kuriosesten Kunden kennen. Diesbezüglich möchte ich meine „Top-5-Kunden“ genauer erläutern.

Quicky

Einerseits gibt es die jungen, dynamischen Kunden, die ihren Einkauf per Bankomatkarte abschließen. Diese Art von Klientel bevorzuge ich. Insbesondere dann, wenn die neue „Quick“-Funktion ins Spiel kommt. Dies funktioniert so, dass man seine Karte einfach an den Bankomaten anhält und bis 25€, ohne den Code eingeben zu müssen, bezahlen kann.

Die Oldies

Andererseits sind aber auch ältere Menschen vertreten. Diese Art von Kundschaft kann ich überhaupt nicht leiden. Natürlich mag ich Omas & Opas, aber wenn diese dann einen Einkauf, der z.B. 3,67€ beträgt, nur mit Kupfermünzen bezahlen, bekomme ich alle Zustände.

Nix verstehen

Da der Migrantenanteil im 11. Bezirk sehr hoch ist, kommen auch diese in großer Anzahl zu mir an die Kassa einkaufen. Ich habe nichts gegen „Ausländer“, im Gegenteil, ich habe selbst Freunde aus der Türkei, Serbien oder Bosnien, doch wenn diese Kunden dann Fragen haben und sich nicht richtig verständigen können, sodass ich nicht weiß, was sie wollen und hinter ihnen 30 Leute genervt darauf warten, zu bezahlen, steigt mein Blutdruck enorm.

Last-Minute-Buy

Ein anderes „Hass-Klientel“ meines Erachtens sind meines Erachtens jene, die um 17:50, also zehn Minuten vor Ladenschluss, ihre Besorgungen erledigen. Doch warum kommen sie erst so spät? Ab ca. 17:00 wird auf diverse Obst- u. Gemüseartikel ein Rabatt von -25% gegeben. Diesen Rabatt müssen die Kassierer im System eintippen. Dabei kommt es auch zu Komplikationen, weil man das „Rabattpickerl“ in der Hektik leicht übersieht, da man - wie jeder weiß - bei unserer Supermarktkette an der Kassa sehr schnell sein muss. Ab und zu gibt es auch einen rabattierten Preis auf z.B. Joghurt. Das Joghurt kostet 0,29€ und wenn die Kassierer dann die -10% bei einem Gesamteinkauf von über 100€ vergessen, kommen die Kunden dann wegen 3 Cent zurück und ich muss daraufhin den Chef rufen, damit es als Geldretourgabe gilt. Das regt mich am meisten auf!

Sorry, ich bin reich

Zu guter Letzt komme ich zu den Käufern, die Kleineinkäufe mit Großgeld erledigen. Ein gutes Beispiel von letztem Samstag: Ein ganz normaler Einkauf um 7,80€. Ich habe mir gedacht, dass dieser Mann sicher mit einem 10€-Schein bezahlt, doch dann zieht er plötzlich den berühmt-berüchtigten violetten Schein heraus. Daraufhin habe ich den Safe öffnen müssen, da wir Kassierer ja nicht so viel Geld in der Kassenlade haben dürfen und ich nur so das Retourgeld erstatten kann. Da die Kassierer in unserem Unternehmen Kopfrechnen müssen, kommt es ab und zu zu Fehlern, weil wir ja alle nur Menschen sind. Explizit bei solch hohen Beträgen muss man besonders gut aufpassen.


Ich hoffe, ich konnte einen kleinen aber feinen Einblick in mein Samstagleben geben. Ich erledige diesen Job echt gerne, da ich so meinen Vater finanziell unterstützen kann, aber für den Rest meines Lebens möchte ich nicht an der Kassa sitzen, dafür reichen meine Nerven nicht aus.

Armin B. (4AK)