Freitag, 28. Oktober 2016

4 Schulen, 5 Klassen, 6 Jahre


Von zwei Schulen geflogen, in der dritten nur geduldet, weil es eine Pflichtschule war. Lohnt es sich überhaupt, die Oberstufe zu machen, wenn ich wahrscheinlich sowieso bald fliege? Liegt es wirklich an mir?


Erster Rausschmiss
„Ab nächstem Schuljahr ist er an einer anderen Schule. Und bis zum Zeugnis kommt er in eine andere Klasse. Vielleicht macht er da weniger Ärger.“
Mit diesem Satz begann alles. Ich saß ruhig da und verarbeitete, was ich gerade gehört hatte. Ein Rauswurf? Eine neue Klasse? So schlimm bin ich doch nicht. Ja, ich diskutiere gerne mit Lehrern, empfinde Autorität als ein Trugbild, aber wenn man mich respektvoll, und nicht wie ein Kind behandelt, bringe ich dir auch Respekt entgegen. Ich war damals zwar erst 12 Jahre alt, also ein Kind, aber noch lange nicht dumm. Aber trotzdem, ich wollte nicht in eine neue Klasse. Ich  mochte meine jetzige Klasse. Da hatte ich alle meine Freunde. Und die Schule wechseln? Ich wollte nicht. Ich war schon seit zwei Jahren an dieser Schule und sie war mir schon so vertraut. Doch egal wie sehr ich versuchte zu verhandeln und mich zu bessern, es half nichts. Nächstes Schuljahr musste ich auf eine andere Schule.


Neue Schule – gleiches Problem
„Eine AHS ist ein Privileg, wir müssen dich nicht hier haben. Du weißt dieses Privileg nicht zu schätzen also verdienst du es nicht, weiterhin hier zu sein. Innerhalb der nächsten Woche bist du abgemeldet von unserer Lehranstalt.“ Ein Jahr an der neuen Schule und schon sitze ich bei der Direktorin. Und noch dazu für etwas, was ich nicht getan habe. Da bin ich einmal wirklich unschuldig und sie glaubt mir nicht. Nur weil ich mit den Lehrern diskutiert habe, heißt das nicht, dass ich derjenige war, der die Klasse demoliert hat. Trotz vieler Versuche und der Meldung, dass es keine freien Plätze für mich gibt, konnte ich den Rausschmiss nur drei Wochen rauszögern. Es tat weh, wieder Freunde hinter mir zu lassen und ich wusste, dass egal, wie sehr man sich mag, wenn man die Schule wechselt, verliert man schnell den Kontakt.

Neustart an der NMS?
Irgendwie fühlte ich mich verarscht. Ich wollte am Anfang des Schuljahres in eine Mittelschule wechseln, um nicht die dritte Klasse zu wiederholen, die Direktorin überzeugte mich aber, dass ich an einem Gymnasium besser Chancen hätte und nicht einmal 2 Monate später schickt sie mich in die nächstbeste Mittelschule, nur um mich loszuwerden. Eigentlich wollte ich mich ja ausnahmsweise mal wirklich benehmen. Nein, wirklich! Ich hatte es vor. Aber an einer Schule, an der sich wirklich jeder schlecht benimmt, ist es schwer, der Versuchung zu widerstehen. „Du fliegst nur nicht von der Schule, weil es eine Pflichtschule ist und du nicht einfach so rausgeschmissen werden darfst.“ Jetzt ganz ehrlich, wenn man so etwas von seiner Direktorin zu hören bekommt, ist es schwer, es nicht auszunutzen. Aber trotz all der Probleme schaffte ich es, die Schule mit einem „Ausgezeichnetem Schulerfolg“ abzuschließen.

Hallo katholische Privatschule!
 

Jetzt muss sich etwas ändern. Ich bin in der Oberstufe und da kann ich es mir nicht leisten, Scheiße zu bauen. Es hat bisher auch eigentlich ziemlich gut geklappt. Ok, bis auf das eine Mal, als ich zur Direktorin musste, weil ich angeblich eine gefährliche Drohung  gegen einen Lehrer ausgesprochen hatte. Aber das war nur ein Missverständnis. Und seitdem gab es keine wirklich großen Probleme. Mal sehen ob ich die fünf Jahre Handelsakademie an einer Schule schaffe.

Bin wirklich ich das Problem?
An Schulen soll man lernen, sich selbst entdecken und eine eigene Meinung bilden. Ich hatte von Anfang an eine eigene Meinung. Ich habe jeden Menschen als gleichwertig gesehen. Es ist mir egal ob Lehrer oder Schüler, wenn man mich mit Respekt behandelt, kriegt man die gleiche Einstellung zurück. Und nur weil ich dann respektlosen Lehrern respektlos gegenüber war, habe ich Ärger bekommen.

Alejandro B. (2BK)

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