Freitag, 28. Oktober 2016

Der sinnloseste Beruf der Republik

Die Farce rundum die Bundespräsidentenwahl könnte schon bald ein Ende nehmen.
Kann ein Staat ohne sein Oberhaupt funktionieren? Nein? Dann haben Sie die derzeitige Situation in Österreich nicht miterlebt. Seit mittlerweile fast vier Monaten, genauer gesagt seit dem 8. Juli 2016 und dem Ende der Amtszeit von Heinz Fischer, steht Österreich ohne Bundespräsidenten und somit ohne Staatsoberhaupt da. Wer jetzt denkt, dass in Österreich ein Ausnahmezustand herrscht, hat definitiv falsch gedacht. Den meisten Österreichern ist wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen, dass es keinen Bundespräsident gibt und das ist nicht  verwunderlich. Doch wie konnte es überhaupt zu einer derartigen Situation kommen? Die Vorgeschichte ist geprägt von einer in den westlichen Demokratien noch nie dagewesenen Blamage bei einer Wahl.

Rückblick auf die Ereignisse
1. Juli 2016: Die Stichwahl zwischen den Kandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen wird aufgrund von Unstimmigkeiten bei der Stimmauszählung aufgehoben.
12. September 2016: Die für den 4. Oktober geplante Wiederholung der Stichwahl wird auf den 4. Dezember verschoben. Der Grund: Der Klebstoff auf den Briefwahlkarten ist defekt.

Internationale Lachnummer
Mit diesen Entscheidungen hat sich Österreich international endgültig ins Abseits gestellt und sich bis auf die Knochen blamiert. Immerhin können wir jetzt von uns behaupten, dass wir den Status einer Bananenrepublik erreicht haben und stehen somit auf einer Stufe mit Haiti und dem Kongo.

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Als wäre diese Geschichte an Peinlichkeit und Lächerlichkeit gar nicht zu überbieten, wählt man bei der Bundespräsidenten Wahl einen Kandidaten für ein Amt, das ohnehin keiner braucht. Als würde man mit den ständigen Verschiebungen und Wiederholungen von Wahlen nicht schon genug Steuergelder verschwenden, ist der Bundespräsident mit einem Bruttolohn von 22 848 € pro Monat der Topverdiener der österreichischen Politiker. Je mehr Zeit bis zum nächsten Wahlgang, desto weniger wird ein Staatsoberhaupt hierzulande vermisst. Die Aufgaben des Präsidenten werden auf vielen verschiedenen Schultern verteilt und so mindestens genauso gut ausgefüllt. Der nächste Wahlversuch findet schon bald statt und vielleicht hat Österreich am 4. Dezember einen neuen Präsidenten gewählt und das Ergebnis der Bundespräsidentenstichwahlswiederholungsverschiebung wird anerkannt. Es bleibt zu hoffen, dass der nächste Bundespräsident die Österreicher eines Besseren belehrt und sein Amt sinnvoll ausfüllt.

Daniel L. (3AK)

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